Tolkien auf Deutsch

Stell dir vor, du trittst aus deiner Haustür. Die Sonne steht tief am Horizont, und vor dir erstreckt sich ein langer, gewundener Pfad, der sich zwischen sanften Hügeln verliert. Ein leiser Wind streicht durch das Gras, und eine seltsame Vorahnung mischt sich in die friedliche Stimmung. Du weißt: Hinter diesen Hügeln warten Abenteuer, Gefahren – und vielleicht sogar ein Drache …
Genau so beginnt eine der größten Erzählungen der klassischen Fantasy (und wenn man mich fragt, eines der besten Bücher, das je geschrieben wurde): Bilbo Beutlin verlässt sein behagliches Zuhause im Auenland, um sich auf eine gefährliche Reise zu begeben, deren Folgen weit über seine eigene Welt hinausgehen. Jahrzehnte später wird sein Neffe Frodo in ähnliche Umstände geraten und das Schicksal ganz Mittelerdes beeinflussen.
J.R.R. Tolkien: Der Schöpfer von Welten

Hinter diesen großartigen Büchern steht eine beeindruckende Persönlichkeit: John Ronald Reuel Tolkien. Geboren 1892 in Südafrika und aufgewachsen in England, prägten seine Leidenschaft für Sprachen und Mythologien sowie seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg sein gesamtes literarisches Werk. Nach dem Krieg wurde Tolkien Professor für Angelsächsisch in Oxford und vertiefte sich in die alten Mythen und Epen Europas. Diese Erzählungen formten die Grundlage für seine eigene Schöpfung – Mittelerde.
Eine weitere Grundlage für Tolkiens beide großen Romane ist jedoch ein eher selten thematisiertes Standbein. Tolkien wollte unterhalten. Er schrieb den Hobbit und den Herrn der Ringe vor allem für seine Kinder, dafür, in ihnen Spaß am Lesen, in das Eintauchen literarischer Welten und auch in Sprache zu wecken.
Das erklärt meiner Ansicht nach die besondere Faszination, die Mittelerde auf junge und jung gebliebene Menschen ausübt.
Und Tolkien war nicht nur Geschichtenerzähler, sondern auch Sprachwissenschaftler. Er entwickelte eigene Sprachen wie das Elbische oder Zwergische, und seine Welt steckt voller Details und Tiefe. Für Tolkien waren Der Hobbit und Der Herr der Ringe nicht einfach nur Geschichten – sie waren der zentrale Teil einer viel größeren Mythologie, die er sein Leben lang pflegte und erweiterte.
Der lange Weg zum Herrn der Ringe
Als Tolkien nach dem Erfolg seines ersten Buches Der Hobbit von seinem Verlag um eine Fortsetzung gebeten wurde, ahnte er wohl kaum, dass er die nächsten zwölf Jahre an einem Werk arbeiten würde, das das Fantasy-Genre revolutionieren sollte. Ursprünglich als Kinderbuch geplant, entwickelte sich Der Herr der Ringe zu einer epischen Erzählung über Freundschaft, Mut und Verlust – und darüber, wie verführerisch Macht sein kann.
Der Zweite Weltkrieg prägte Tolkiens Arbeit stark. Während dieser Zeit schickte er regelmäßig Kapitelentwürfe an seinen Sohn Christopher, der bei der Royal Air Force diente, und nutzte diesen Austausch, um seine Ideen weiter zu verfeinern. Die Schrecken des Krieges und die Zerstörung spiegeln sich in vielen düsteren Szenen des Buches wider, aber Tolkiens tief verwurzelter Glaube und seine Hoffnung auf Erlösung ziehen sich ebenfalls durch das gesamte Werk.
1954 und 1955 wurde Der Herr der Ringe in drei Bänden veröffentlicht – Die Gefährten, Die zwei Türme und Die Rückkehr des Königs. Diese Aufteilung geschah aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen, denn Papier war damals teuer und so recht wollte niemand an den Erfolg der Bücher glauben.
Bis heute hält sich diese Einteilung, nicht zuletzt zementiert durch die Filmtrilogie. Doch für Tolkien war Der Herr der Ringe eigentlich ein einziges Buch. Die Geschichte zieht ihre Kraft gerade aus der engen Verknüpfung all ihrer Teile. Es gibt gute Gründe, die Geschichte als Ganzes in einem Band zu erleben. Mehr dazu später.
Eine zweite Heimat für Träumer und Abenteurer
Wie bereits erwähnt, sind Der Herr der Ringe und Der Hobbit weit mehr als bloße Bücher – sie öffnen das Tor zu einer Welt, die für viele einen Sehnsuchtsort verkörpert. Hier erwachsen Helden aus den unscheinbarsten Ecken, und uralte, mächtige Magie ruht in jedem Winkel. Die Faszination, die von J.R.R. Tolkiens Mittelerde ausgeht, geht weit über die konkreten Erzählungen hinaus.
Und nicht wenige haben Mittelerde nicht nur gelesen, sondern in Filmen, Videospielen und Rollenspielen selbst erlebt. Damit ist Tolkien (wohl eher ungewollt) Wegbereiter für multimediales Geschichtenerzählen und umfassendes Merchandise, das am Ende beinahe schon einen Lebensstil darstellt und nicht nur bloßes Lesevergnügen.
Mittelerde wurde auf diese Weise ein lebendiger Teil der Vorstellungskraft von Millionen Menschen. Für viele bietet sie eine Zuflucht, einen Ort, an dem ihre Fantasien, die in der realen Welt oft keinen Platz finden, Wirklichkeit werden. Mittelerde ist wie eine zweite Heimat für alle, die in der Wirklichkeit nie ganz anzukommen scheinen, weil in ihrem Kopf einfach zu viel los ist.
Tolkiens eigentliche Magie liegt nicht darin, eine spannende Romanhandlung zu erzählen, sondern eine Bildsprache und Symbole zu erschaffen, die auf universelle Themen und Gefühlen fußen – auf menschliche Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen. Ganz nebenbei hat er ein Genre geprägt, dessen Erbe bis heute spürbar ist, sodass Der Herr der Ringe fast schon synonym mit Fantasy geworden ist wie Tempo für Taschentücher.
Generationen von Filmschaffenden, Autoren und Spieleentwicklern haben Tolkiens Werke als Grundlage genutzt, um neue Wege des Geschichtenerzählens zu erkunden. Die Art, wie wir heute fantastische Welten wahrnehmen und erleben, wurde durch ihn nachhaltig verändert.
Doch wie nähert man sich nun dieser gewaltigen Welt, wenn man heute zu einer der deutschen Ausgaben des Herrn der Ringe greifen will? Welche Übersetzungen und Ausgaben fangen den Geist Mittelerdes am besten ein? Und welche Ausgabe ist die richtige für dich?
Denn natürlich kann man so ein episches Werk wie den Herrn der Ringe nicht einfach kaufen. Es gibt fast ein Dutzend Ausgaben mit kleineren und größeren Unterschieden.
Und da Weihnachten naht … Was wäre als Geschenk für den Old-School-Fantasy-Fan, der schon alles hat, besser geeignet, als eine besonders schmucke Ausgabe des Standardwerks? Oder halt die kleine, praktische Edition für den Einsteiger? Nur ist es gar nicht so einfach, hier die richtige Wahl zu treffen. Folgende Übersicht soll helfen.
Eine Welt: Zwei Übersetzungen
Eine Sache vorweg: Alle Bücher sind auf Deutsch im Klett-Cotta-Verlag erschienen. Tolkiens Hausverlag hierzulande, der seit Jahrzehnten liebevoll dafür sorgt, dass sein Werk immer zugänglich bleibt.
Wie episch Tolkiens Hauptwerk in jeder Beziehung ist und wie sensibel vor die Fans sind, zeigt sich auch in der Übersetzung. Für deutsche Leser gibt es zwei Übertragungen des Herrn der Ringe ins Deutsche. Beide Übersetzungen sind aktuell gleichberechtigt verfügbar.
Es gibt die ältere Übersetzung von Margaret Carroux aus den 1960er- und die modernere von Wolfgang Krege aus den 1990er-Jahren. Beide Übersetzungen haben ihre Befürworter und ihre Kritiker. Ich persönlich finde, dass die Unterschiede eher vernachlässigbar sind. Aber das ist wohl eine wahre Geschmacksache.
Margaret Carroux‘ Übersetzung (1969): Diese Version gilt als besonders nahe am Original. Carroux‘ Ziel war es, Tolkiens poetischen und teils archaischen Stil zu bewahren. Ihre Sprache wirkt oft feierlich und erinnert an alte Sagen. Wer den klassischen und epischen Ton von Mittelerde erleben möchte, greift zu dieser Ausgabe.
Wolfgang Kreges Übersetzung (2000): Krege entschied sich, den Herrn der Ringe moderner und leichter zugänglich zu übersetzen. Seine Dialoge sind zeitgemäßer, was das Buch für viele Leser weniger sperrig macht. Doch andere empfinden, dass die Modernisierung den ursprünglichen Ton zu stark verändert hat. Wer einen leichten Einstieg in die Welt von Mittelerde sucht oder das Buch an Kinder und Jugendliche verschenken will, könnte diese Version bevorzugen.
Bücher … so viele Bücher …
Die verschiedenen Übersetzungen gibt es wiederum in zahlreichen Ausgaben und hier kann die Wahl (und die Übersicht) schon schwerfallen.
Meine persönliche Lieblingsausgabe ist die von Alan Lee illustrierte neue Übersetzung von Carroux. Ich würde allen, die den Herrn der Ringe bereits kennen und dazu bereit sind, etwas mehr Geld anzulegen, raten, sich dieses Buch zu holen.

Zunächst einmal findet man hier die Geschichte in einem Band. Also so, wie Tolkien sich das auch gedacht hat. Das ergibt ein wirklich episches Buch mit weit über 1200 Seiten. Ja, dieser Band hat dünne, eng bedruckte Seiten. Aber auch das macht für mich den Reiz dieser Ausgabe aus.
Hinzu kommen die von Tolkien selbst gezeichneten Karten, die den Herrn der Ringe seit jeher illustrieren, die dem Prachtband beigelegt sind. Und abgesehen vom Cover sind auch viele Bilder im Buch von Alan Lee vorhanden, die vor allem für Fans der Verfilmungen von Peter Jackson ein Highlight darstellen dürften.
Alan Lee hat auch am Look der Filme mitgearbeitet. Und für viele hat er auch das Kopfkino, das beim Lesen von Tolkien entsteht, treffend eingefangen.
Diesen Ziegelstein liest man nicht abends im Bett. Jedenfalls nicht, wenn man nicht riskieren will, das einem das Gewicht einer Kurzhantel beim Eindämmern auf die Nase knallt.
Aber es ist auch durchaus angemessen, dass man sich für den Herrn der Ringe ein paar Nachmittage Zeit nehmen und in einen gemütlichen Sessel kuscheln muss, um durch den schweren Band auf dem Schoß zu blättern.
Die vielen Bilder und die edle Ausstattung des Buchs mit Schuber hat, wie bereit angedeutet, seinen Preis. 88 Euro muss man hinlegen. Nicht gerade wenig. Aber eines der großartigsten Bücher aller Zeiten kann auch schon mal was kosten.
Zum selben Preis bekommt man auch eine zweite Ausgabe, die in Format und Ausstattung der von Alan Lee illustrierten Fassung ähnelt. Dieser Druck in einem Band beinhaltet ebenfalls die Übersetzung von Carroux, aber die Illustrationen stammen hier von Tolkien selbst. Zudem hat diese Ausgabe einen rot gefärbten Schnitt.

Dieses Buch ist von der Ausstattung her etwas für echte Literaten. Etwas weniger fantasymäßig, dafür versprüht dieser Band aus jeder Pore den Geist Tolkiens.
Diese Ausgabe gibt es auch als Sammlerausgabe, die komplett in rotes Leder gebunden ist. Das ist eine Ausgabe für echte Kenner, denn sie stellt eine Anspielung auf das „Rote Buch“ dar, das auch in Mittelerde existiert.
Es ist das Buch, das Bilbo benutzt hat, um seine Abenteuer aus dem Hobbit niederzuschreiben. Später überreicht er es Frodo, der seine Erlebnisse aus dem Herrn der Ringe ergänzt.
Aber das rote Buch ist auch preislich durchaus episch. Fast 130 Euro kostet der Spaß.
Wer auf diese Ausgabe scharf ist, aber den Preis scheut und die vegane Variante bevorzugt, findet das Buch auch in Leinen gebunden für 50 Euro. Und wer sich beim Lesen keinen Bruch heben will, erhält diese Ausgabe auch in drei Bände aufgeteilt im Schuber. Billiger wird der Spaß dadurch aber nicht. Auch diese Ausgabe kostet 88 Euro, was offenbar den magischen Preis für den Herrn der Ringe darstellt.

Ich persönlich bin mit den drei grünen Büchern in der Übersetzung von Carroux aufgewachsen. Die Cover zierten in den 1980er Jahren seltsame Illustrationen, deren Bedeutung sich mir bis heute nicht erschlossen hat. Besonders ansprechend fand ich sie jedenfalls nie. Die Bücher versprühen den Charme von Reclam-Heftchen auf Steroiden, nur halt eben grün und nicht gelb.
Aber das ist vergossene Milch, denn diese Bände werden nicht mehr gedruckt. Sie sind nur noch gebraucht zu bekommen und dann meistens nicht billig. Ich wüsste allerdings keinen Grund, wieso man heute viele Geld für diese Bücher ausgeben sollte.
Denn heute gibt es eine dreibändige broschierte Ausgabe im gleichen Grün wie damals, allerdings mit wesentlich schöneren Covern und in der neuen Übersetzung von Krege. Sie kommt im Schuber daher und kostet 40 Euro, der fast günstigste Weg nach Mittelerde.
Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, dass es den Herrn der Ringe auf Deutsch mit grünem Cover geben muss, anders kann ich mir die Daseinsberechtigung dieser Ausgabe nicht erklären.
Aber Geschmäcker sind ja verschieden. Ist vielleicht was für Nostalgiker, die aber trotzdem nicht die doch eher nüchternen Cover der alten Deutschen Ausgabe im Regal zu stehen haben wollen. Und diese Softcover eignen sich vielleicht auch gut für jüngere Leser als Einstieg, da sie halt leicht sind und sich doch mal ganz gut transportieren lassen.
Man kann die Bände übrigens auch einzeln kaufen, dann kosten sie jedoch jeweils 16 Euro. Warum auch immer.
Wichtig: In dieser Ausgabe fehlen die Anhänge. Diese sind zwar eher für Experten interessant und können von Gelegenheitslesern gut verschmerzt werden, aber etwas seltsam ist es schon, da sie ja eigentlich dazugehören.

Noch günstiger als die grüne Edition ist die dreibändige Taschenbuchausgabe, die zur Premiere der TV-Serie Die Ringe der Macht erschienen ist. Diese Krege-Übersetzung gibt es schon für 35 Euro. Über die Cover kann man streiten – man sieht Hände, die Schwerter halten –, aber hässlich sind sie keineswegs.
Auch hier muss man die Anhänge dazukaufen. Dieses Buch kostet dann 14 Euro. Gibt’s auch mit grünem Cover zum selben Preis.
Wer die Anhänge, die Krege-Übersetzung und alle drei Bände in einem Buch haben möchte, der muss zu der Leder-Luxus-Ausgabe in einem Band greifen. Die kostet sehr stolze 900 Euro und ist definitiv was für Sammler. Abgesehen vom Preis ist der Band auch so schwer und unhandlich, dass der wirklich nur was fürs Regal ist. Das Äquivalent für Leute, die sich sonst einen Porsche in die Garage stellen.
Als Entscheidungshilfe, hier noch mal alles in Kurzfassung (tl;dr)
Ob du dich nun für Carroux oder Krege entscheidest, hängt ganz von deinen persönlichen Vorlieben ab. Wie gesagt, ich halte die Unterschiede für vernachlässigbar, aber sprachlich sehr sensible Menschen werden wahrscheinlich lieber zu Carroux greifen.
Letztlich gibt es keine „richtige“ Wahl. Jede Übersetzung hat was für sich und ihre Befürworter und Gegner.
Neue Übersetzung (Wolfgang Krege) für Einsteiger und Filmfans
- grüne Bücher (mit oder ohne Schuber) für 40 Euro im Schuber, einzeln je 16 Euro ohne Anhänge
- Ringe-der-Macht-Ausgabe (nur ohne Schuber), für 35 Euro, einzeln nicht erhältlich
- Anhänge einzeln (sind für die Zielgruppe wahrscheinlich eher uninteressant) grün oder mit Hand und Schwert für jeweils 14 Euro
- Leder-Luxus-Ausgabe in einem Band mit Anhängen und Register (also komplett, aber definitiv nichts für Menschen, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen) 900 Euro
Alte Übersetzung von Margaret Caroux für Wiederleser und Literaten
- ein Band von Alan Lee illustreirt für 88 Euro
- ein Band von Tolkien illustriert für 88 Euro
- ein Band von Tolkien illustriert mit rotem Schnitt und rotem Cover für 50 Euro
- ein Band von Tolkien illustriert in rotes Leder gebunden für 128 Euro
- drei Bände von Tolkien illustriert im Schuber für 88 Euro
P.S.: Kann man denn die Bücher nicht auch als günstige E-Books lesen?
Niemand kann dir das verbieten. Aber obwohl ich durchaus ein E-Book-Enthusiast bin, würde ich das nicht machen. E-Books und Tolkien passen für mich einfach nicht zusammen. Aber. das mag mein Ding sein.
Hinzu kommt, dass die Bücher als E-Book kaum günstiger werden und die Auswahl wird auch nicht wirklich leichter.
Die günstigste Krege-Übersetzung kostet 27,99, die preiswerteste Caroux-Version 34,99.
Völlig verrückt: Die Krege-Übersetzung gibt es auch als einzelne E-Books, die dann jeweils 11,99 kosten, zusammen also teurer als die Caroux-Übersetzung.
P.P.S.: Der Geheimtipp für junge Sparfüchse
Im Laufe der Zeit erschienen noch viele andere Ausgaben, die aber inzwischen vergriffen sind. Sie gleichen überwiegend den oben aufgeführten aktuellen Büchern nur mit anderen Covern und weichen nur minimal in der Ausstattung ab.
Wer also Second-Hand-Ware kaufen will, kann damit nicht viel falsch machen, wenn die oben genannten Entscheidungshilfen beachtet werden. Sehr viel günstiger wird es allerdings meistens nicht, wenn die Bücher gut erhalten sein sollen. Tolkien erleidet kaum einen Wertverlust.
Eine Ausgabe, die leider nur noch antiquarisch erhältlich ist, sticht heraus, und diese ist eigentlich meine Lieblingsausgabe: Die ganze Geschichte vom Hobbit bis zu den Anhängen, die aus sieben Bänden besteht.
Sieben? Ja, sieben.
Wie schon angedeutet ist in dieser Ausgabe der Hobbit dabei und jedes Buch vom Herrn der Ringe hat einen eigenen Band erhalten. Damit hat man die ganze Geschichte in einem Schuber, aber in vielen kleinen Einzelbänden.
Der Vorteil dieser Ausgabe ist, dass sie sehr, sehr handlich ist. Man muss sich halt nicht durch einen fetten Wälzer durcharbeiten, sondern liest kleinere, praktische Hardcover, die auch mal in eine etwas größere Gesäßtasche passen.
Eigentlich bin ich ja ein Fan davon, den Herrn der Ringe in einem Band zu lesen, weil das nun einmal auch das Leseerlebnis ist, das Tolkien wollte und das von der Geschichte her auch Sinn ergibt.
Aber wenn man nun schon die Geschichte auf einzelne Bände verteilt, dann ist diese Aufteilung sinnvoller, als eine, die in drei Bände gegliedert wird. Denn der Herr der Ringe wird in sechs Büchern, man könnte auch sagen großen Abschnitten, erzählt. Warum dann also in der dreibändigen Ausgabe jeweils zwei Bücher in einem Einband herausgegeben werden, hat sich mir noch nie erschlossen. Das ist einfach historisch gewachsen ansonsten aber sinnlos und wurde nie korrigiert.
Abgesehen von dieser einen Ausgabe.
Diese Edition ist auch schön, die Karte ist zwar nicht separat im Buch enthalten, dafür aber auf die Innencover gedruckt und kann somit nicht beschädigt werden oder verloren gehen.
Die Gestaltung der Bücher ist durchaus ansprechend. Jedenfalls gefällt sie mir besser als die grüne Ausgabe. Man merkt schon, dass für diese Bücher Kinder und Jugendliche als Zielgruppe im Fokus standen. Was ich persönlich aber nicht weiter schlimm finde.
Mit etwas Glück kann man die sieben Bücher im Schuber für 60-70 Euro im Antiquariat ergattern. Das ist in meinen Augen ein durchaus angemessener Preis. Denn, wie bereits gesagt, der Hobbit ist hier auch mit drin.