»Natürlich habe ich Angst vor dem Tod. Ich weiß genau, was danach kommt.«

Zum zweiten Mal tot

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Die junge Kriminalpsychologin Lisa Kreuzer lebt auf der Überholspur. Karriere. Popularität. Erfolg auf ganzer Linie. Bis sie bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn stirbt.

Lisa verbringt einige Minuten im Jenseits, bevor sie wiederbelebt wird. Zusammen mit weiteren Unfallopfern, die ins Leben zurückgeholt wurden, wird sie Wochen später aus einer Gruppentherapie in ihren Alltag entlassen.

Doch Lisa gelingt die Rückkehr in ihr altes Leben nicht. Ihre Nahtoderfahrung hat sie zu sehr verändert.

Da empfängt sie auf ihrem Handy Nachrichten von einem Fremden, der behauptet, aus dem Jenseits zu sein.

Und er will ihren Tod.

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»Zum zweiten Mal tot« ist ein packender Psychothriller, eine Reise zur letzten Schwelle, darüber hinaus und wieder zurück.

Seit ihrer Nahtoderfahrung ist die achtundzwanzigjährige Karrierefrau Lisa Kreuzer nicht mehr dieselbe.

Vor ihrem tödlichen Autounfall lebte sie auf der Überholspur. Die junge Kriminalpsychologin schrieb Bestseller, hatte eine wissenschaftliche Karriere und war Gast in Talkshows.

Doch nachdem sie während ihrer Nahtoderfahrung durch die Hölle gehen musste, ist alles aus dem Lot. Die Selbsterkenntnis, dass ihr bisheriges Leben schal und oberflächlich gewesen ist, trifft sie wie der Schlag und wirft sie aus der Bahn. Sie muss sich der schwierigsten aller Fragen stellen: Was will ich wirklich im Leben?

Das Abenteuer ihrer Selbstfindung wird noch dadurch erschwert, dass keines der anderen Unfallopfer, die sie in ihrer Zeit im Jenseits dort gesehen hat, ihre Nahtoderfahrung teilt. Lisa beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln.

Und als wäre dies alles noch nicht schlimm genug, erhält sie, seit sie aus der Klinik entlassen wurde, SMS von einem Fremden. Er scheint Lisas Geheimnisse zu kennen. Und er will ihren Tod.

Es beginnt ein psychologisches Versteckspiel. Eine Reise voller Mysterien und überraschender Wendungen. »Zum zweiten Mal tot« lässt den Leser miträtseln und hält ihn in Atem. Wer den Roman beginnt, legt ihn nicht mehr aus der Hand, denn er ist ein Tor in die mysteriöse Welt der Nahtoderfahrungen, die Geschichte einer Frau, die auf der Suche nach sich selbst ist, und ein spannender Thriller zugleich.

Marcus Johanus hat mit Lisa Kreuzer eine sympathische Protagonistin geschaffen, mit der man sich leicht identifizieren kann.

Eine rasante und geheimnisvolle Geschichte, die die Frage nach dem Leben nach dem Tod ergründet, die von ihren einzigartigen Charakteren lebt und bei der Spannung, Witz und auch eine Prise Romantik nicht zu kurz kommen.

Kaufen und lesen Sie »Zum zweiten Mal tot«, wenn Sie nach einem besonderen, abwechslungsreichen Psychothriller suchen, bei dem Spannung im Mittelpunkt steht.

10 Dinge über »Zum zweiten Mal tot« ]

»Zum zweiten Mal tot«-Lese-Soundtrack ]

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»Eine emotionale Achterbahnfahrt.«
Stephan Kanthak

»Die Spannungskurve reißt nicht ab.«
Matthias Ernst

»Das Buch hat es echt in sich.«
Biance Klemm

»Die Story fesselt mich total.«
Daniela Vödisch

 

Leseprobe

 

1

 

Kurz vor dem wichtigsten Augenblick meines Lebens bin ich nicht echt.

Ich kenne die Frau nicht, die mich aus dem Spiegel anstarrt. Genauso wenig wie die Visagistin, die mein Gesicht pudert und dabei auf mich einredet. Sie ist fast doppelt so alt wie ich und verhält sich so unterwürfig, als wäre sie mein Dienstmädchen.

»Normalerweise mache ich das ja nicht.« Sie pudert meine Stirn. Ihre Hand zittert. »Aber bei Ihnen kann ich nicht anders. Ich bin wirklich ein Fan von Ihnen, Frau Doktor Kreuzer. So jung und schon Doktor. Meine Tochter ist ja mit achtundzwanzig noch nicht einmal bei mir ausgezogen.«

Ich schiele an ihrer Hand vorbei. Starre wieder in den Spiegel. Bin das wirklich ich?

»Bitte«, sage ich. »Sie können mich Lisa nennen.«

Die Welt ist ein Film. Nur nicht mein Film. Die grellen Lampen, die den Spiegel vor mir einrahmen. Der Stuhl, in dem ich sitze, der sich hin und her dreht. Wie beim Zahnarzt. Ich hasse Ärzte.

Mein Puls rast. Alles dreht sich. Das ist kein normales Lampenfieber. Vor mir liegt ja auch kein normaler Auftritt. Es ist der wichtigste meiner Karriere.

Flimmern vor den Augen. Schweißausbrüche. Rauschen in den Ohren. Ein unsichtbarer Dämon, der mir ständig im Nacken sitzt, und mich beißt, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann.

Nicht jetzt. Bitte nicht jetzt.

Bitte.

Kann ich das Zittern unterdrücken? Werde ich in Tränen ausbrechen? Ohnmächtig zusammensacken?

Ich habe das alles schon erlebt. Nur nicht vor laufenden Kameras. Live.

Wie konnte ich mich nur darauf einlassen?

»Hier haben ja schon alle möglichen Promis gesessen. Sogar die Kanzlerin. Aber bei Ihnen zittern mir wirklich ein bisschen die Hände. Ihr Buch ist einfach klasse.«

Sie ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Mit ihrer eigenen Aufregung. Deswegen bemerkt sie nicht, was mit mir los ist.

Ihre Stimme ist ein Echo. Ich sehe, wie sich ihre Lippen bewegen. Aber ich höre ihre Worte erst viel später.

»Danke.«

Ich würde ja gerne Small Talk machen. Die eloquente, sprühende Lisa sein, die ich am liebsten bin. Die Lisa, die die Menschen wollen. Die Frau mit dem messerscharfen Verstand. Nur kann ich mich leider nicht immer auf meinen Verstand verlassen. Und vor allem dann nicht, wenn es wichtig wird. Wie jetzt. Ich hätte damit rechnen müssen. Das hier ist ein Fehler.

Die Visagistin hält inne und betrachtet mein Spiegelbild. »Geht es Ihnen gut? Sie sehen blass aus.« Sie mustert mich von oben bis unten. »Sie schwitzen ja.«

Kalter Schweiß. Angstschweiß. Der stinkt immer. Dagegen hilft keine Klimaanlage.

»Tut mir leid.« Warum entschuldige ich mich? »Mir geht es gut.«

Nein. Natürlich geht es mir nicht gut. Was passiert, wenn ich auf dem Podium ohnmächtig werde?

Dann kippe ich um und bin tot.

Ich weiß, dass es nicht so ist. Dass das albern ist. Ich weiß, weiß, weiß es. Nur hilft mir das nicht.

Ich will nicht, dass später in den sozialen Medien die Welt über mich lacht. Ich kann jetzt schon sehen, wie Videos viral gehen. Wie sie in den Redaktionen, Verlagen und Universitäten, ja sogar auf den Schulhöfen ihre Handys von Hand zu Hand reichen. »Guck mal, die verrückte Tussi. Voll krass. Klappt einfach so zusammen. Die hat nix drauf. Und alle finden die so toll. Wir haben’s ja schon immer gewusst.«

So kurz vor dem Auftritt kann ich die Angst nicht gebrauchen. Sie weiß das. Sie lauert. Manchmal wochenlang. Monate. Ich vergesse immer wieder gerne, dass es sie gibt. Und dann schlägt sie zu. Wenn ich am wenigsten mit ihr rechne. Wenn sie mir am meisten kaputtmachen kann.

Ich habe das Bedürfnis, der Visagistin ins Gesicht zu schreien.

»Ich habe Angst, du dumme Kuh. Angst! Wer hat das nicht, wenn er zur Primetime live in ein Haifischbecken aus Moderatoren, Politikern und Journalisten springt? Alle älter als ich. Vielleicht nicht intelligenter. Aber erfahrener. Medienprofis. Ich bin ein Küken.«

Aber ich mache das natürlich nicht. Warum nicht? Wieso muss ich immer zwanghaft die Kontrolle behalten?

Weil mich sonst die Schatten überwältigen. Mit ihren schwarzen Armen umschlingen und zerdrücken. Weil die Wände auf mich einstürzen und mich erschlagen.

Bestes Abitur im Jahrgang. Psychologie und Kriminologie studiert wie der Blitz. Abschluss mit Auszeichnung. Doktorarbeit. Nebenbei einen Bestseller geschrieben. Toller Job. Interviews. Und trotzdem denke ich an meine Mama, wenn ich nervös werde. Ach was, nervös.

Wenn die Angst kommt.

Tränen laufen mir über die Wangen. Aber bei dem vielen Schweiß fallen sie gottlob nicht auf.

Ich wische meine nassen Hände an meinem Rock ab. Meine Ohren sausen. Ich schwebe.

Herzklopfen. Schwindel. Meine Kiefermuskeln zucken. Die Schminke verläuft auf meiner Haut.

Die Visagistin verzieht ihr Gesicht. Dann hat sie sich wieder unter Kontrolle.

»Ach was, das kriegen wir hin. Geht vielen so. Ist doch ganz natürlich.«

Ist es nicht. Ich lese es in ihrem Gesicht. Ihre Begeisterung ist wie weggewischt. Das zauberhafte Bild, das sie von mir gemalt hat. Es zerläuft in ihrem Kopf. Wie ein Aquarell, über das man Wasser gießt.

Lisa Kreuzer, die Bestseller-Autorin, schwitzt vor ihrem Auftritt Blut und Wasser. Ist nervös wie ein Schulmädchen. Wie ein achtjähriges Kind. Wie damals.

Nur die jahrelange Übung, die Symptome zu unterdrücken, verhindert, dass ich aufspringe und davonlaufe. Ich muss lächeln und einfach weitermachen.

»Ich hol nur mal schnell was, ja?« Sie reicht mir ein Abschmink-Pad. »Hier. Tupfen Sie damit. Das haben wir gleich im Griff.«

Mit tauben Fingern nehme ich den Wattebausch.

»Sie müssen nicht …« Ich will nicht allein sein.

Aber sie stürmt aus der Garderobe.

Ich kralle mich am Schminkstuhl fest. Meine Augen wandern zur Uhr über dem Spiegel. Nur noch wenige Minuten bis zum Beginn der Talkshow.

Das schaffe ich nicht mehr. Diesmal schaffe ich es nicht. Es ist vorbei. Alles ist vorbei. Ich will nur noch nach Hause.

Ich weiß genau, was die Menschen von mir erwarten. Die schönste Psychologin Deutschlands. Junge Bestsellerautorin. Eloquent. Expertin für die dunkle Seite der Psyche. Ein Wunderkind.

Verdammt noch mal. Ich bin das alles. Die viele harte Arbeit, die mich bis hierhin gebracht hat. Ich habe mir das verdient. Ja, ich wurde mit dem silbernen Löffel im Mund geboren. Meine Startchancen waren gut. Aber es gibt viele andere, die es genauso gut hatten. Und die haben es nicht so schnell so weit gebracht wie ich. Und die hatten kein so großes Handicap wie ich. Ich habe mir alles mit viel harter Arbeit verdient. So sehr verdient.

Das darf ich mir nicht kaputtmachen. Wenn ich da jetzt nicht rausgehe, wenn ich mich vor den Kameras blamiere, dann ist alles für die Katz. Die viele Arbeit. Die ganzen Entbehrungen.

Die Angst. Sie kommt. Sie kriecht aus den dunklen Winkeln der Garderobe näher und näher, windet sich schattenhaft, schlingt sich um meinen Körper. Und drückt zu.

Ich krieg keine Luft. Decke und Wände stürzen über mir ein und zerquetschen mich.

Gleich wird es dunkel.

Ich reiße mir den Latz vom Hals. Stehe auf. Verliere den Halt. Greife nach der Lehne meines Stuhls. Er dreht sich. Ich rutsche ab. Meine Hände greifen ins Nichts. Der Boden rast auf mich zu.

Den Aufprall spüre ich kaum. Ich höre mich nur selbst keuchen.

Dann Weinen.

»Du meine Güte!« Die Visagistin. Ich sehe ihre Füße in den flachen Schuhen. Sie trippeln auf mich zu.

Nicht so. Bitte, bitte nicht so. Warum muss sie mich so sehen? Nur ein paar Minuten. Dann ist es vorbei. Ich kenne das.

Wieso bekomme ich diese verdammten Minuten nicht?

Kalte Spinnenbeine krabbeln über meine Haut. Nein. Es sind ihre Finger. Sie packt mich. »Brauchen Sie einen Arzt? Was ist denn nur los? Was fehlt Ihnen denn?«

Sie hilft mir auf.

Das Zittern. Ich versuche, tief zu atmen. Ich muss das wieder kontrollieren. Ich habe es schon häufiger geschafft. Jetzt schaffe ich das auch. »Nein«, keuche ich. »Es geht schon. Ich brauche nur einen Moment.«

»Aber …«

Ich brauche einen Moment. Was ist daran so schwer zu verstehen? »Ein Wasser. Kann ich ein Glas Wasser haben?«

Sie nickt. »Ja, äh, natürlich.«

Sie rennt wieder raus. Wahrscheinlich froh, etwas tun zu können. Nicht mehr mit mir in einem Raum sein zu müssen. Der Peinlichkeit für ein paar Augenblicke zu entkommen. Ich bin auch froh darüber, dass sie weg ist.

Ich schließe die Augen. Ich zwinge mich dazu, tief zu atmen. Ich balle die Hände zu Fäusten. Halte sie eine Weile. Lasse los. Ich spanne andere Muskeln in meinem Körper an, bis sich Arme und Beine taub anfühlen. Dann lasse ich wieder locker.

Ich schreie.

Das mache ich nicht mit Absicht. Der Schrei kriecht einfach aus mir hoch. Aus dem Bauch bis in den Rachen. Dann explodiert er.

Nachdem es vorbei ist, richte ich mich auf.

Es geht mir wieder gut.

Nein. Natürlich nicht. Die Knie und Hände zittern. Alles fühlt sich taub an. Mir ist übel.

Nicht gut.

Aber besser.

Ich schwanke. Sehe mich im Raum um. Die Angst ist wieder in die dunklen Ecken zurückgekrochen. Ich weiß, dass sie da noch lauert. Es ist nicht vorbei. Es ist nie vorbei.

Aber jetzt habe ich wieder die Oberhand. Für den Augenblick jedenfalls. Und ich bete darum, dass es für den Abend reicht.

»Ihr Wasser.« Ich habe die Visagistin gar nicht bemerkt. Plötzlich steht sie neben mir und reicht mir einen Plastikbecher. Was hat sie alles gesehen? Was hat sie gehört?

Vorsichtig nippe ich am Wasser. Dann wische ich mir wenig damenhaft mit dem Handrücken über die Nase. Schniefe.

Meine Augen wandern zum Spiegel. Ich deute auf mein Spiegelbild. »Kriegen wir das in der kurzen Zeit wieder hin?«

Die Visagistin sieht mich mit großen Augen an. »Wollen Sie denn jetzt wirklich noch …«

»Kriegen wir das hin?«, unterbreche ich sie.

Sie blinzelt. »Ja, ich denke schon.«

Ich stürze das Wasser runter. Kaltes, seidiges Wasser. Es schüttelt mich durch und holt mich in die Gegenwart. Ich lasse den Becher achtlos fallen. Setze mich wieder in den Stuhl. »Dann los.«

Für ein paar Sekunden zögert sie. »Natürlich. Aber sind Sie sich sicher, dass alles in Ordnung ist? Wir haben hier zwei Sanitäter, die könnte ich …«

»Nur ein kurzer Schwächeanfall. Ich kenne das. Wenn viel los ist, dann esse ich zu wenig. Um ehrlich zu sein, habe ich heute noch gar nichts gegessen. Sie kennen das vielleicht. Man vergisst das eben. Und dann noch diese Hitze.«

Das glauben sie alle. Weil ich dünn bin. So dünn wie die Visagistin auch. Das kann man sagen. Essstörung ist irgendwie okay. Immerhin ist man dann schön schlank. Angst nicht. Dann ist man schwach.

»Oh, ja, natürlich. Ich würde Ihnen ja noch schnell was holen.«

»Das schaffen wir nicht mehr. Schon gut.«

Sie lächelt verschwörerisch, fischt aus der Tasche ihrer engen Jeans ein Päckchen Traubenzucker und drückt es mir in die Hand. Ich nehme es, weil ich nicht mehr mit ihr diskutieren will.

Sie tupft mich trocken.

»Danke«, sage ich tonlos.

Sie grinst flüchtig.

Ich schaffe das. Einfach alles abschalten. Auf diese Weise funktioniere ich. Wie eine Maschine. Dann spüre ich gar nichts mehr.

Aus dem Augenwinkel schiele ich wieder in die dunklen Ecken der Garderobe. Dahin, wo die Schlange lauert. Der Dämon.

Es darf nur nicht noch mal passieren. Ich versuche mir einzureden, dass so schnell hintereinander keine zwei Panikattacken kommen. Der Blitz schlägt nie zweimal ein.

Aber ich weiß es besser.

Er schlägt immer und immer wieder ein.

 

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Spannend

Mysteriös

Beklemmend